Assuan liegt ungefähr 750 km südlich von Kairo. Der Ort wurde wegen seines trockenen Klimas schon im vorigen Jahrhundert als Winterkurort geschätzt. Hier wohnen vor allem Nubier, die eine dunklere Hautfarbe als die arabischen Ägypter haben.
Die Steinbrüche von Assuan waren in der Zeit der Pharaonen die Lieferanten des rötlichen Assuan-Granits. In ihnen kann man heute den unvollendeten Obelisk besichtigen. Er wäre der größte Obelisk Ägyptens geworden, aber vor der Vollendung zeigten sich Risse im Gestein.
Seit 1970 staut der High Damm bei Assuan den Nil und bildet so den Nasser-See. Zwar ist Ägypten nun nicht mehr von der jährlichen Nilüberschwemmung abhängig, aber die Hoffnungen die man mit dem Bau des Staudammes verband, haben sich nicht alle erfüllt. Dutzende bedrohter Denkmäler mussten damals von der Unesco vor den steigenden Fluten des Nils gerettet werden. So zum Beispiel die Tempelanlagen auf der Insel Philae, die auf der höhergelegenen Insel Agikia wieder aufgebaut wurden. Philae wurde auch als "Perle Ägyptens" bezeichnet und muss, alten Zeichnungen zufolge, einen äußerst malerischen Anblick geboten haben. Die Insel war der Göttin Isis geweiht, die heutigen Tempelanlagen stammen aus der ptolemäischen und römischen Zeit. Es fanden sich jedoch auch ältere Spuren von Tempelbauten. Interessant ist, dass die letzte erhaltene Hieroglypheninschrift in Philae gefunden wurde. Sie stammte aus dem Jahr 394 n. Chr. Erst im 6. Jahrhundert wurde der Tempel endgültig geschlossen und von den Christen genutzt

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