Nach christlicher Überlieferung liegt der Berg Nebo als Felsausläufer eines Plateaus der Jordan-Senke südwestlich vom heutigen Amman, der jordanischen Hauptstadt. Moses soll nach der erfolgreichen Ausreise aus Ägypten und dem Empfang der 10 Gebote von diesem 840 Meter hohen Gipfel aus das Gelobte Land erblickt haben - das er selbst nie betreten sollte: Moses starb hochbetagt auf dem Berg Nebo. Seine Grabstätte im Tal Moab allerdings ist unbekannt.

Vom Gipfel bietet sich bei klarer Sicht ein atemberaubender Fernblick von den silbrig flirrenden Salzfluten des Toten Meers über das Jordantal bis nach Jericho, dem urchristlichen Samaria und Galiläa und zum Felsprofil des erhöhten Jerusalem. Auch die Päpste Johannes II. und Benedikt XVI. konnten sich bei ihren Besuchen im Jahre 2000 bzw. Mai 2009 dem Zauber und der Magie des Ortes nicht entziehen. Der heilige Berg Nebo wurde vom Vatikan zu einer der offiziellen Millenniums-Pilgerstätten erhoben.

Franziskaner unterhalten die Moses-Gedächtnis-Kirche auf dem Plateau, eine Basilika aus byzantinischer Zeit. Ihre Bauzeit wird in das 5. und 6. Jahrhundert datiert. Allein die Sammlung prächtiger Mosaiken, besonders der Mosaikboden der Taufkapelle mit griechischer Inschrift, die auf das Jahre 532 nach Christus verweist, mit Jagdmotiven, wilden Tieren, geometrischen Formen und floralen Motiven beeindrucken. Später wurde die schöne Kirche mit Klostergebäuden ergänzt, von denen heute nur noch die Fundamente Zeugnis geben.

Einige Steine des frühchristlichen Kirchleins, auf deren Grundfesten die Basilka ruht, sind in einer Mauer der Altarnische für die Nachwelt erhalten. Auch ein Mosaikkreuz aus der ursprünglichen Kirche hat seinen Platz neben dem modernen Taufbecken gefunden. Vor dem Heiligtum ragt ein von einer Schlange umwundenes Eisenkreuz in Richtung des verheißenen Landes auf, diese Symbole verweisen auf die Schlange, die Moses mit in die Wüste nahm und auf die Kreuzigung


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