Die verlassene Felsenstadt Petra im heutigen Jordanien war in der Antike die Hauptstadt des Reiches der Nabatäer. Wegen ihrer Grabtempel, deren Monumentalfassaden direkt aus dem anstehenden Fels gemeißelt wurden, gilt sie als einzigartiges Kulturdenkmal. Am 6. Dezember 1985 wurde Petra in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Petra war ein bedeutender Handelsplatz für Gewürze aus Indien und Seide aus China, Elfenbein aus Afrika, Perlen aus dem Roten Meer und Weihrauch aus dem Süden Arabiens.
Zur günstigen Geographie kam die versteckte Lage Petras zwischen schroffen Felswänden sowie eine sichere Wasserversorgung. Der Ort ist nur über einen schmalen Gebirgspfad von Nordwesten zugänglich oder von Osten her durch eine etwa 1,5 Kilometer lange und bis zu 200 Meter tiefe Felsschlucht, den Siq, der an seiner engsten Stelle nur 2 Meter breit ist. Wasser wurde über in den Fels gemeißelte Aquädukte in die Stadt geleitet sowie durch Terrakottaröhren, die ebenfalls in die Felswände eingelassen und mit Gips abgedichtet waren. Das höchst komplexe Wasserversorgungssystem, das zudem mehr als 200 Zisternen umfasste, speiste sich aus allen bekannten Wasserquellen im Umkreis von mehr als 25 Kilometern um die Stadt.
Etwa 800 historische Baudenkmäler und Opferplätze sind in und um Petra erhalten geblieben.
An der Einmündung des Siq in den Talkessel steht das wohl berühmteste Bauwerk Petras, das fast 40 Meter hohe und 25 m breite „Schatzhaus des Pharao“, wie es von den Beduinen genannt wurde, war in Wirklichkeit eines von zahlreichen Felsgräbern. Auf dem Weg vom "Schatzhaus" ins Zentrum Petras liegt linker Hand das Römische Theater. Auch das Theater ist direkt aus dem anstehenden Fels gemeißelt worden und bot auf 33 Sitzreihen rund 5.000 Zuschauern Platz.
Nördlich des Theaters erhebt sich rechter Hand die so genannte „Königswand“. Auf halber Höhe reihen sich hier gleich 13 monumentale Grabtempel aneinander, die aufgrund ihrer Größe und Ausschmückung als Königsgräber gedeutet werden. .
Senkrecht zur Königswand verläuft in Richtung Westen die „Säulenstraße“, die einstige Hauptverkehrsachse Petras. Während die in den Fels gehauenen Grabtempel die Jahrtausende überdauert haben, sind die Wohnhäuser der Nabatäer längst zerfallen. Ein Bergpfad führt durch zum außerhalb der eigentlichen Stadt gelegenen Grabtempel Ed-Deir. Es liegt hoch am Berg und beeindruckt nicht zuletzt durch seine Größe. Es ist 40 Meter hoch und 47 Meter breit; allein die Urne auf der Spitze des Rundtempels misst 9 Meter in der Höhe.


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