Prunkvolle Paläste, prächtig schimmernde Hausfassaden, geschwungene Brücken, vergoldete Kuppeln und Turmspitzen strahlen den ehemaligen Prunk und Pomp und prägen gleichzeitig den Charme der Stadt. Besonders aufgepeppt haben Stadtväter und Investoren die alte Prachtstraße, den Newskij-Prospekt. Newskij Prospekt, ist der Champs-Élysées Russlands. Diese Prachtstraße führt mit ihren vielen Brücken über die Kanäle der Stadt. Nicht ohne Grund wird die Stadt auch "Venedig des Nordens" genannt, und eine Bootsfahrt gehört zu den romantischsten Ausflügen überhaupt, auch im Winter. Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Paläste entlang dem Newskij; die Aristokraten wussten, wo es sich lohnte zu wohnen.
Perfektes Licht. Als wäre die ganze Stadt eine einzige Inszenierung. Große Baumeister sorgten für den spektakulären Auftritt: Bartolomeo Rastrelli (Smolnyi-Kloster), Carlo Rossi (Russisches Museum) oder der von Katharina der Großen so bewunderte Giacomo Quarenghi, der ihr das Eremitage-Theater baute. Das ist Sankt-Petersburg, die Stadt, in der es in den Sommermonaten nicht richtig dunkel werden will. Schon der Schriftsteller Iwan Turgenjew und der Komponist Peter Tschaikowskij liebten das Leben in St. Petersburg und verbrachten ihre Nächte im "Grand Hotel Europe", seit 1824 erstes Haus am Platz.
Sankt Petersburg wurde vor 300 Jahren von Peter dem Grossen gegründet
und hat seither in der Russischen Geschichte eine wichtige Rolle
gespielt. 1712 schon wurde Petersburg Hauptstadt Russlands und neues
Zentrum des wachsenden Russischen Reiches mit einer Vielzahl von Bauten
und grossartigen Palästen. Bald war Sankt-Petersburg das politische,
wissenschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Russland. Im
20. Jahrhundert brach von Sankt Petersburg aus die Russische Revolution
aus, der letzte Zar Nikolaus musste den "Soviets von Petrograd" weichen.
Die Stadt erhielt den Namen Petrograd. Nach dem Tode Lenins wurde die Stadt in Leningrad umbenannt, einen
Namen, den sie bis 1991 behielt.
Die Grundfestung der Stadt ("Peter und Paul") wurde von Peter dem
Grossen an der Nevamündung auf einem sumpfigen Küstengebiet angelegt.
Künstliche Häfen und Kanäle wurden gebaut, um die Waren in die
wachsende Stadt zu transportieren. Peter der Grosse holte die
berühmtesten Architekten, Wissenschafter und Künstler nach Petersburg,
und schon bald erstrahlte die Stadt mit monumentalen Prunkbauten und
Palästen, welche bis heute unerreicht sind. Zum 300. Geburtstag der
Stadt wurde ein umfassendes Renovationsprogramm durchgeführt, und die
Stadt lockt heute, mehr denn je, in altem Glanz zum Besuch.