
Lechweg
2013
Bluatschink
Der Bluatschink (bisweilen auch Blutschink genannt) ist ein dämonischer Wassergeist. Er ist nur in Tirol
und einigen kleineren Örtlichkeiten bekannt.
Sein Oberleib gleicht einem kohleschwarzen, zotteligen Bären, die Beine jedoch sind, wenn auch sehr stark,
menschlich und nackt. Zudem sind seine Beine blutrot, er soll förmlich triefen vor lauter Blut. Gerade wegen
seiner Gewohnheit, Menschen zu fressen, wird dieser Dämon gefürchtet. Dabei soll er seinen Opfern erst das
Blut aussaugen und sie danach fressen.
Jedes Kind im Lechtal kennt den Bluatschink. Er sitzt im Lech und verschlingt unvorsichtige Kinder mit Haut
und Haaren. Doch die beiden Lechtaler Toni Knittel und Peter Kaufmann waren der Meinung, daß dieser Bluatschink
nicht nur die Kinder vor dem Lech, sondern auch den Lech vor den Erwachsenen schützen sollte.
Und so sind sie am 6. Juni 1990 zum ersten Mal als
Bluatschink
mit lustig-kritischen Liedern aufgetreten, die auf die Gefährdung der Wildflußlandschaft Lech aufmerksam
machen sollten.
Im Jahr 2009 machte sich „Bluatschink“ Toni Knittel als einer der ersten auf den Weg, um den Lechweg zu testen.
Ein Ergebnis dieser befreienden Lechweg-Wanderung ist das Lied zum Weg: „Am Lech entlang“

Wenn er wia a kloanes Kind
ganz oba am Berg no über d‘Felsa springt,
da siecht ma ihm dia Kraft nit o,
dia er scho kurz drauf hat!
Spater in der tiafa Schlucht,
da hörsch du ihn tosa und du spürsch dia Wucht,
mit der er scho seit so viel Jahr
sei Tal in da Felsa grabt.
Und i geah mit ihm mit –
kann lesa, was sei Wasser in die Landschaft schreibt.
Und i geah mit ihm mit –
weil er mir mit sei‘m scheana Tal a Hoamat geit!
Wenn er seinen Kampf dann gwinnt,
auf oamal ganz, ganz ruhig aus da Felsa rinnt,
ja, dann wird des Tal so weit! Dia Berg, sie macha Platz!
Wo heind bunta Wiesa sei,
und Dörfer wia Perla findesch nach der Reih,
da hat der Mensch die Fassung gmacht,
mittadrinn strahlt der Fluss als Schatz!
Und i geah mit ihm mit –
geah an sei‘m Ufer, hör des Liad, des er mir singt!
Und i geah mit ihm mit –
tragt der Weg mi heacher, hör i, wia des Tal mitklingt!
Refrain:
Am Lech entlang kann i mi ganz oafach treiba lassa.
Am Lech entlang – dia Gedanka fliaßa frei wia s’Wasser!
Am Lech entlang geah i Schritt für Schritt
von der Quelle bis zum Fall.
Am Lech entlang spür i Schritt für Schritt
so viel Wunder überall!
Musik + Text: Toni Knittel